Toradora! (German):Band1 Kapitel1

From Baka-Tsuki
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Es gibt etwas in dieser Welt, dass niemand je gesehen hat.

Es ist weich und süß.

Wenn es entdeckt wird, bin ich mir sicher, dass jeder es haben will.

Deswegen hat niemand es je gesehen.

Da die Welt es ziemlich gut versteckt hat, so dass es schwer zu erreichen ist.

Aber der Tag wird kommen, an dem es entdeckt wird

und nur denen, die es bekommen sollen, wird es möglich sein es zu entdecken.

Das ist alles.


Kapitel 1[edit]

"Verdammt!"

Morgens, halb Acht. Es war ein schöner Tag und im Haus war es schummerig. Das „Haus“ war eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit Küche, die, in einem zweistöckigen Gebäude, nach Süden ausgerichtet und etwas zehn Minuten Fußweg vom Bahnhof entfernt war. Die Miete betrug um die 80.000 Yen.

„Ich geb’s auf! Ich bekomm das einfach nich’ hin!“

Eine frustrierte Hand wischte über den beschlagenen Spiegel. Das heruntergekommene Bad war durch die frühmorgendliche Dusche vernebelt. Der abgewischte Spiegel beschlug sofort wieder. Es war sinnlos seine Wut daran auszulassen, egal wie frustriert man war…

„Das ist doch nichts als Beschiss!“

Ein schwebender Pony lässt dich sanft aussehen --- Dieser Slogan stand im neuesten Herrenmode-Magazin. Takasu Ryuuji’s Pony war jetzt „schwebend“. Wie im Artikel beschrieben, zog er seinen Pony in die Länge, fönte ihn bis er abstand und rieb ihn mit etwas Haar-Gel vorsichtig seitwärts. Er war extra eine halbe Stunde früher aufgestanden um sein Haar wie das des Models zu gestalten und seinen Wunsch erfüllt zu bekommen.

Nichts desto trotz, „Vielleicht war ich zu naiv, zu versuchen, mich durch einen anderen Pony zu ändern.“

Entmutigt warf Ryuuji das Trend-Magazin, was zu kaufen ihm einiges an Mut abverlangt hatte, in den Müll. Unglücklicherweise ließ ihn seine miese Zielgenauigkeit komplett daneben werfen, das Magazin aufklappen als es landete und den ganzen Müll aus dem Eimer kippen. Auf der geöffneten Seite stand: „Du kannst es noch rechtzeitig vor Schulbeginn schaffen. Sanft oder wild? Unser Weg in Richtung Modeln.“

Wenn es nach mir ginge, wäre ich nicht allzu sicher, ob mich das Modeln interessieren würde. Trotzdem wollte ich mich ändern.

Aber ich scheiterte.

Geschlagen befeuchtete Ryuuji seine Hände mit Wasser und brachte seine Haare, die ihn so viel Zeit gekostet hatten, wieder durcheinander. Er besann sich auf seine gewohnte zerstreute Frisur. Dann bückte er sich, um den Müll, der auf dem ganzen Boden verstreut war aufzuheben.

„Ah!? Was ist das… Sch… Schimmel… Es schimmelt!“

Auch wenn er immer den Dunst abgewischt und letzte Woche einen ganzen Tag damit verbracht hatte den Schimmel in Küche und Bad zu entfernen… In diesem furchtbar feuchten Raum war all seine Mühe vergebens. Verärgert auf seine Lippe beißend versuchte Ryuuji den Schimmel mit ein paar Taschentüchern zu bekämpfen. Natürlich ging es nicht so einfach und die Tücher lösten sich in Fetzen auf.

„Mist, ich hab letztens alles aufgebraucht! Ich muss mal wieder Schimmelentferner kaufen.“ Jetzt lasse ich euch in Frieden, aber ich komm’ auf jeden Fall wieder und werde euch vernichten! Ryuuji warf noch einen Blick auf den Schimmelfleck, während er den Müll aufhob. Dann wischte er den Boden grob mit ein paar Papiertüchern, säuberte ihn von Haaren und Staub und rieb das Waschbecken trocken bevor er seinen Kopf hob und seufzte.

„Ach ja, Vogelfutter. Hey, In~ko-chan!“

„Ah…“

Eine schrille Stimme antwortete dem wilden Ruf des Highschool-Schülers.

Gut, er ist wach. Nachdem er sich wieder zusammen gerissen hatte, ging Ryuuji barfuß in die holzgeflieste Küche, nahm etwas Vogelfutter und eine alte Zeitung und wandte sich Richtung Ecke des mit Tatamis ausgelegten Wohnzimmers. Er nahm das Tuch vom Vogelkäfig, der dort stand und begrüßte sein niedliches Haustier, dass er die ganze Nacht nicht gesehen hatte.

Andere Leute erzogen ihre Haustiere anders, aber so machten es die Takasus mit ihrem Papagei. Weil er ziemlich eklig aussah während er schlief, musste er jeden Morgen bevor er aufwachte mit einem Tuch abgedeckt werden.

„Guten Morgen, Inko-chan.“

Inko-chan war ein gelber Papagei. Wie immer füllte Ryuuji etwas Futter nach während er mit ihm sprach.

„G, guten… Morgen!“ Seine Augen schauten auf eine eklige und seltsame Art nach oben, wobei er es trotzdem schaffte auf japanisch zu antworten. Auch wenn er gerade erst aufgewacht war, sah es aus, als hätte er ziemlich gute Laune. Deswegen war er so niedlich.

„Inko-chan, sag mal: Lass uns essen.“

„L, lass uns, e… essen! Lass uns essen! Lass uns essen!“

„Okay, das reicht. Schauen wir mal ob du das sagen kannst? Probier mal deinen Namen zu sagen… los, sag Inko-chan!“

„I, I, In, I, In, Iiii...I...“ Inko-chan schien ziemlich viel Energie aufzuwenden, da er seinen Kopf schüttelte, seine Federn rasch aufbauschte und schnell mit den Flügeln schlug… „......iiiii......“

Während er schielte, konnte man die graue Zunge sehen, die ein wenig aus seinem Schnabel schaute. Vielleicht schafft er es heute, dachte sein Herrchen während er die Fäuste ballte. Aber dann…

„Blegh!“

Argh…warum sind Vögel nur so dumm? Aber was soll man erwarten von jemandem, dessen Hirn nur ein Gramm wiegt? Ryuuji seufzte, faltete die verschmutzte Zeitung zusammen und warf sie in einen Plastikbeutel. Als er dabei war ihn in die Mülltonne in der Küche zu werfen,

„…Wo… gehst… du… hin…?“

Auch die Idiotin hinter dem Fusuma schien aufgewacht zu sein.

„Ryuu-chan, ist das deine Uniform die du an hast? Warum?“, fragte sie müde.

Ryuuji packte geschickt den Müll zusammen und antwortete, „Ich geh zur Schule. Hab ich dir nicht gestern schon gesagt, dass heute die Schule wieder anfängt?“

„…Ah.“

Während sie auf dem Futon liegend ihre Beine spreizte, wiederholte sie dauernd Dann, dann…, als würde sie gleich anfangen zu weinen.

„Was ist dann mit Ya-chan’s Mittagessen? Ich hab nichts gerochen… hast du überhaupt welches für mich gemacht?“

„Nein.“

„Ehhh~… was soll Ya-chan dann machen… wenn sie aufwacht? Es gibt nichts gutes zu essen…“

„Bis du aufwachst bin ich wieder da! Ich muss nur zur Jahres-Eröffnungs-Zeremonie.“

„Ah… so ist das…“

Hee, hee, hee, hee Sie schmunzelte während sie ihre Beine schloss und in die Hände klatschte… Entschuldigung, in die Füße.

„Eröffnungszeremonie, hm? Glückwunsch! Das heißt Ryuu-chan ist ab heute in der zweiten Oberstufe!“

„Mal abgesehen davon, hab ich dir nicht schon oft genug gesagt, dass du dir, egal wie beschäftigt du bist, vorm Schlafengehen das Makeup entfernen sollst? Hab ich dir nicht extra Abschminktücher gekauft, weil du dich immer beschwert hast wie nervig es sonst war?“ Ryuuji beäugte ihr Umfeld etwas genauer. „…Ah…AH! Dein Puder ist auf dem ganzen Kissen verteilt! Ich krieg das nicht raus! Du solltest besser auf deine Haut achten, du bist nicht mehr jund!“

„’Tschuldigung.“

Ihr leopardengeflecktes Höschen war komplett entblößt und als sie aufstand wackelten ihre großen Brüste während ein Teil ihres unordentlichen blonden Haares in ihrem Ausschnitt stecken blieb. Ob es ihre welligen Haare oder ihre langen Fingernägel waren, sie war sehr feminin. Aber, „Hab wohl zu viel getrunken, bin erst vor ’ner Stunde zurückgekommen. Ah~ So müde“, gähnte sie. „Ach ja… ich hab Pudding mitgebracht.“

Während sie ausatmete und an ihren dicken Wimpern herumzupfte ging sie gemächlich zu der Einkaufstüte die in einer Ecke lag. Dieser Anblick – ihre kirschroten Lippen, die „Pudding“ murmelten, ihre fülligen Wangen und ihre runden Augen – solche kindlichen Züge passten nicht zu ihr. Auch wenn etwas seltsam, man konnte sagen, dass sie eine hübsche Frau war.

„Höh… Ryuu-chan, ich kann den Löffel nicht finden.“

„Vielleicht hat der Verkäufer vergessen einen rein zu tun.“

„Kann nich’ sein! Ich hab gesehen wie er ihn rein hat. Komisch…“

Das war Takasu Ryuuji’s Mutter Takasu Yasuko: Künstlername „Mirano“. Mit ihren 33 Jahren (sie behauptete ständig für immer 23 zu sein) arbeitete sie als Hostesse in der einzigen Kneipe der Stadt, Bishamontengoku.

Yasuko schüttete den Inhalt am Rand ihres Futons aus und wühlte darin herum. Ihr kleines Gesicht verfinsterte sich. „Es ist so dunkel hier… so kann ich denn Löffel nicht finden! Ryuu-chan, ziehst du mal die Vorhänge auf?“

„Sie sind offen.“

„Eh~…? Aach, stimmt ja… da ich nicht immer zu dieser Zeit aufstehe, hab ich’s wohl vergessen…“ Im dunklen Raum gab das seltsame Mutter-Sohn-Gespann einen Seufzer von sich.

Es war das Fenster in Richtung Süden.

Vor sechs Jahren sind sie hier eingezogen. Das einzige natürliche Licht in dem kleinen Haus wo sie lebten, kam von dem Fenster auf der Südseite. Da der Eingang in Norden war und sie westlich und östlich von den Nachbarhäuser umgeben waren, hatte nur die Südseite Fenster. Trotz dessen gab es genügend Licht, vor allem während dem Morgen. Es war nicht nötig zwischen Sonnenauf- und –Untergang die Lampen anzuschalten, außer es regnete. Das helle Sonnenlicht beschien Ryuuji in seiner Uniform, während er das Frühstück für sie zubereitete, und Yasuko in ihrem Schlaf, für gewöhnlich ausreichend.

Aber damit war seit letztem Jahr schluss.

„Dieses verdammte Hochhaus.“

„Was für Leute wohnen dort eigentlich? Und mach endlich das Licht an!“

Letztes Jahr wurde nur ein paar Meter von der Südseite ihres Hauses ein zehnstöckiges Luxus-Apartment-Hochhaus gebaut. Das Ergebnis war, dass die Sonne nicht mehr durchkam. Das hat Ryuuji schon unzählige male an den Rand des Wahnsinns und der Frustration getrieben – die Wäsche trocknete nicht mehr vernünftig; die Tatamis schwollen durch die Feuchtigkeit an, bogen sich an den Ecken nach oben und wurden schimmlig; und manchmal setzte sogar schon Reif an. Die Tapete begann auch sich zu lösen, was wohl mit der Feuchtigkeit zusammenhing. Das ist egal, ist ja nur eine Mietwohnung, versuchte Ryuuji sich einzureden. Da er aber extrem empfindlich war, wenn es darum ging einen Ort sauber und ordentlich zu halten, konnte er das nicht einfach so akzeptieren. Während sie zu den weiß gefliesten Oberklasse-Eigentumswohnungen aufschauten, blieb diesen zwei armen Leuten nichts, außer mit geöffneten Mündern Seite an Seite zu stehen.

„Hmm, es macht mir nicht viel aus, da Ya-chan morgens sowieso immer schläft!“

„Man kann sich nicht beschweren. Außerdem ist dadurch die Miete um 5000 Yen gesunken.“

Er holte einen Löffel aus der Küche, gab ihn Yasuko und meinte, sich am Kopf kratzend, „Tja, ich geh dann mal.“. Das war nicht der richtige Zeitpunkt für Familienbindung; es war Zeit zu gehen.

Mit der Uniform-Jacke, beugte Ryuuji seinen ewig wachsenden Körper und zog sich die Socken hoch. Als er sich nochmal versicherte, alles dabei zu haben, bemerkte er plötzlich den fernen Ruf seines Herzens.

Richtig, heute begann das neue Schuljahr. Nach der Eröffnungszeremonie stand der Klassenwechsel bevor. Auch wenn er es nicht geschafft hat sein Image zu ändern, was nicht genug war um ihn zu bedrücken, war da noch ein Funken Hoffnung in Ryuuji. Oder war es nur Erwartung? Egal, es war einfach ein undeutliches Gefühl, auch wenn er es nicht angemessen fand, es auszudrücken.

„Ich gehe jetzt. Vergiss nicht abzuschließen und zieh deinen Pyjama an!“

„Ok~ay! Ah, hey Ryuu-chan!“ Yasuko lag auf ihrem Futon, den Löffel zwischen die Backenzähne geklemmt und lächelte kindlich. „Ryuu-chan schaut heute viel lebhafter aus als sonst! Kämpf hart! Du bist jetzt in der zweiten Oberstufe! Etwas was Ya-chan nie erreicht hat, wie du weißt.“

Um Ryuuji zu gebären, brach sie die Highschool in der ersten Oberstufe ab, also kannte sie das Leben in der zweiten nicht. Ryuuji spürte einen Moment lang Trauer in sich aufwallen.

„…ja.“

Er lächelte kurz und hob die Hand, um seiner Mutter zu danken. Allerdings führte diese gut gemeinte Geste zu einem unerwartet schlechten Ergebnis. „KYAA~!“, schrie Yasuko, rollte hin und her und sagte schließlich diesen Satz. Diesen einen Satz!

„Ryuu-chan ist sooo~ cool! Du ähnelst deinem Vater immer mehr!“

„!!!“

…sie hat es gesagt.

Ryuuji schloss leise die Haustür und schaute gen Himmel. Seine Augen drehten sich als er das Gefühl hatte in einen Strudel gesogen zu werden. NEIN! Ich will das nicht! Ich will’s nicht hören! Halt einfach die Klappe!

Das war genau das was ich nicht hören wollte. Vor allem nicht heute!

Du siehst aus wie dein Vater – Yasuko verstand wohl einfach nicht, dass dieser Satz Ryuuji Qualen bereitete. Das war einer der Gründe, warum er sich so ein Magazin gekauft und versucht hatte, seinen Pony „sanft schweben“ zu lassen.

Ryuuji ging Richtung Schule, die auch zu Fuß in Reichweite lag.

Sein angespanntes Gesicht wirkte verzerrt.

Trotzdem ging er mit großen Schritten, als ob er auf dem Wind reiten würde

Seufzend fuhr er sich mit den Fingern über den Pony, um seine Augen zu bedecken. Das war eine Angewohnheit von Ryūji.

Keines Zweifels waren Riūjis Augen die Qual. Sie waren nicht schlecht! Das hatte nichts mit seiner perfekten Sehkraft zu tun. Es lag an ihrem Aussehen. Sie sahen einfach grimmig aus.

In den letzten Jahren ist Ryūji schnell gewachsen, er sieht jetzt ein männliches Aussehen.

Obwohl er nicht der gutaussehende Typ war, war er auch nicht gerade der unnahbare Streber

…ähm

Jedenfalls sah er nicht schlecht aus, obwohl das niemand sonst gesagt hatte. Zumindest dachte Ryūji dass.

Doch seine Augen waren ungewöhnlich grimmig, sie waren so schlimm, dass es kein Scherz war.

Seine Augen waren von der Art, die sich nach oben neigten, wobei die weißen Teile den größten Teil einnehmen, während seine Pupillen nur ein kleinen Teil davon einnahmen.

Natürlich waren das nur die Grundlagen, das war nicht das Schlimmste.

Da seine Augen groß waren, reflektierte das Weiß in seinen Augen ständig ein sehr starkes Licht, während seine winzigen Pupillen sich scharf bewegten, als wollten sie den Gegner vor ihm aufschlitzen, unabhängig von Ryūjis Absichten.

Es waren die Augen, die normalerweise dazu führten, dass eine Person mit voller Geschwindigkeit davonlief wenn er Augenkontakt hatte. Das wusste er nur zu gut

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